Blog

Im Gespräch mit Frédéric Dedelley

Wie gross ist ihr Studio?

Neben mir arbeiten zwei Mitarbeiter jeweils mit einem 60 Prozent-Pensum. Grösser soll das Studio nicht werden, ich will mich auf das Wesentliche konzentrieren. Daher habe ich auch meine Lehrtätigkeit aufgegeben. So gerne ich als Professor tätig war: Ich hatte das Gefühl, dass ich mich in meiner eigentlichen Tätigkeit als Designer nicht weiter entwickeln kann. Und darauf kommt es schliesslich an…

Burri, Lehni, horgenglarus, die Kollektion für Atelier Pfister: Sie arbeiten gerne mit qualitätsbewussten Schweizer Unternehmen zusammen?

Natürlich empfinde ich es als grosse Ehre, mit solchen Firmem arbeiten zu können. Und am liebsten nicht nur einmal, sondern immer wieder. Man muss eine Firma kennen, um sich gegenseitig zu inspirieren. Und Stühle stellen für mich die Königsdisziplin des Möbeldesigns dar.

 

Sie arbeiten im Bereich des Produkt- und Objektdesigns, aber auch als Interior Designer und Szenograf. Warum dieses breite Spektrum?

Die Interior- und Szenografieprojekte mit ihren fixen Honoraren benötige ich nicht zuletzt, damit mein Atelier funktionieren kann. Die verschiedenen Tätigkeitsfelder resultieren also einerseits aus ökonomischer Notwendigkeit. Aber andererseits macht mir die Unterschiedlichkeit auch grosse Freude. Ich habe gemerkt, dass mir der Kontext wichtig ist. Und Kontext verstehe ich ganz verschieden. Bei horgenglarus sind es die Geschichte und die Tradition des Unternehmens, die mich inspirieren. Sich daran zu messen, ist eine Herausforderung.

Ich entwerfe und realisiere aber auch immer wieder liturgisches Mobiliar für Kirchen. Auch der sakrale Raum stellt für mich einen wichtigen Kontext dar. Kirchen neu einzurichten finde ich extrem spannend. Und wenn die Menschen diese Räume schliesslich ganz selbstverständlich annehmen, so ist das für mich eine grosse Befriedigung.