wir widerspiegeln schweizerische kultur

Tradition und moderne
Mit unserer bald 150-jährigen Geschichte vertreten wir die Werte der Beständigkeit – von der avantgardistischen Entwurfskultur über die sorgfältige Auswahl hochwertiger Materialien bis hin zum sparsamen Umgang mit Ressourcen: Horgenglarus verbindet handwerkliche Tradition mit moderner Ästhetik. Unsere Produkte sind überall anzutreffen, ob in Wohnungen, Büros, Museen, Spitälern, Kirchen, Jugendherbergen, Hotels oder Restaurants. Auch der klassische Schweizer Beizenstuhl ist ein Möbel von Horgenglarus, und im Berner Bundeshaus wird seit 1902 auf Stühlen der Manufaktur politisiert.
gründerzeit und belle epoque

In Horgen bei Zürich beginnt 1880 die Geschichte einer der ältesten Stuhl- und Tischmanufakturen der Schweiz. Hier setzt der Unternehmer und Firmengründer Emil Baumann auf die Bugholztechnik und die serielle Herstellung von Möbeln auf höchstem Qualitäts- und Gestaltungsniveau. Diese Produktionsverfahren sind damals revolutionär und ergänzen das überlieferte Tischlerhandwerk.
Als die lebensfrohe Belle Époque Wohlstand bringt und der Tourismus einen Boom erlebt, entstehen zahllose Grand Hotels. Viele von ihnen lassen ihre Stühle bei Baumann anfertigen. Die Geschäfte laufen gut, die Firma muss vergrössern. Durch den einsetzenden Niedergang der Textilindustrie gibt es ausreichend leerstehende Gebäude. In einer ehemaligen Textilfabrik in Glarus ist bald ein neuer Standort gefunden. Nach der Eröffnung der zweiten Produktionsstätte im Jahr 1902 firmiert der Betrieb als A.-G. Möbelfabrik Horgen-Glarus. Fortan spezialisiert sich der Horgener Betrieb auf gesägte Stühle, während in Glarus die Herstellung von Möbeln aus gebogenem Holz im Mittelpunkt steht.
Ebenfalls 1902 wird das Parlamentsgebäude des Bundeshauses in Bern fertiggestellt und die Manufaktur erhält den prestigeträchtigen Auftrag zur Ausstattung der Säle des Nationalrats und des Ständerats sowie des Bundesratszimmers – nur 22 Jahre nach der Gründung des Unternehmens, ein Beispiel für den frühen Markterfolg der Firma.
1948 erfolgt die endgültige Zusammenlegung beider Produktionsstätten in Glarus – bis heute befinden sich der Firmensitz und die Manufaktur an diesem Standort. Die Referenz auf den Gründungsort Horgen bleibt im Namen des Unternehmens, seit 1983 ag möbelfabrik horgenglarus, für immer verankert.
form und funktion
Die Zusammenarbeit mit versierten Gestaltern hat bei Horgenglarus eine lange Tradition. In die 1920er und 1930er Jahren legten die Architekten Max Ernst Haefeli und Werner Max Moser das Fundament für eine klare, moderne Formensprache – stets auf das Wesentliche fokussiert, ohne sich in modischen Schnörkeln zu verlieren. Diese Richtung wurde mit Max Bill und Hans Bellmann fortgesetzt, und nach und nach kamen immer mehr namhafte Gestalter hinzu, so 1960 der Grafiker und Bildhauer Michel Péclard mit seinem einzigen Möbelentwurf, dem Hocker 11-020, einem Unikat, das mit seinen drei gebogenen Sperrholzteilen wie eine Skulptur wirkt. Eine Ikone des Schweizer Designs hat wiederum erst spät den Weg zu Horgenglarus gefunden: 2014 als «ess.tee.tisch» neu aufgelegt, wurde die komplexe Mechanik des höhenverstellbaren Tisches von Jürg Bally aus dem Jahr 1951 mit heutiger Ingenieurskunst durch Daniel Hunziker vollendet.
Abseits solch prominenter Namen entwickelte Horgenglarus vor allem in den frühen Jahren Werksentwürfe, deren Urheber unbekannt bleiben. Einige davon werden nach wie vor produziert, allen voran der Stuhl Classic 1-380 aus dem Jahr 1918 – «der» Schweizer Beizenstuhl und heute fast schon ein Kulturgut.
Unsere Stühle und Tische sind mittlerweile in privaten wie in öffentlichen Lebensbereichen anzutreffen, und das rund um den Globus. Möbel von Horgenglarus stehen in Schweizerischen Botschaften, im House of Switzerland an Olympischen Spielen, im Schweizer Pavillon an der Architekturbiennale 2012 in Venedig.
erfahrung und erneuerung
Im Laufe der Jahrzehnte hat sich die Welt verändert, aber die Grundwerte von Horgenglarus sind konstant geblieben: Qualität, Universalität und Nachhaltigkeit. In einer Zeit, in der Massenproduktion und globalisierte Lieferketten zunehmend die Oberhand gewinnen, bleibt Horgenglarus eine Firma, die dem handwerklichen Können, der anspruchsvollen Gestaltung und dem Schweizer Standort verbunden ist – ein Unternehmen der Gegenwart und ein lebendiges Stück Schweizer Geschichte.
Horgenglarus steht für die Verbindung von Innovation und Tradition, für die fundierte Kunst, Möbel zu schaffen, die über Generationen hinweg Bestand haben – auch in unserer schnelllebigen Zeit. Gestalter wie Stephan Hürlemann, Frederic Dedelley, Daniel Hunziker, Moritz Schlatter oder Herzog & de Meuron setzen diesen Weg mit uns fort.
herkunft und zukunft
Wir schreiben die Geschichte von Horgenglarus weiter, indem wir die Stärken unserer Herkunft für die Herausforderungen der Zukunft nutzen. Die kurzen Transportwege aller Materialien, die ressourcenschonende Fabrikation, der hohe Grad an Handwerkskunst zusammen mit dem grossen Anteil an Fertigung im eigenen Werk bilden die Grundlage für unser Zyklus-2-Programm, mit dem wir die Kreislaufwirtschaft weiterdenken. Von der Langlebigkeit unserer Möbel überzeugt, bieten wir deren Rückkauf an und nehmen die Renovierung und Weiterverwendung selbst in die Hand.
Die Glarner Manufaktur und ihre ikonischen Produkte spielen eine bedeutende Rolle in der Schweizer Möbel- und Designgeschichte. Mit dem Generationenpass können Besitzerinnen und Besitzer von Horgenglarus-Stühlen und -Tischen nun ihre eigene Geschichte schreiben und weitergeben. Wir setzen damit ein Zeichen der Wertschätzung sorgsamer, dauerhafter Qualität und machen einen entscheidenden Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft.