stapel 1-680
Werksentwurf, 1949
Mit seiner charakteristischen Nierenform steht stapel im Kontrast zum damals in der Schweiz verbreiteten Heimatstil. Der Name des robusten Stuhls ist Programm, denn der massive Holzstuhl lässt sich bestens stapeln.
stapel, ein Werksentwurf von 1949, nahm die Formenwelt der 50er-Jahre, mit ihrem neuen, freien Lebensgefühl vorweg. Mit seiner charakteristischen Nierenform steht stapel im Kontrast zum damals in der Schweiz verbreiteten Heimatstil. Der Name des robusten Stuhls ist Programm, denn der massive Holzstuhl lässt sich bestens stapeln. Seine Fertigung ist besonders aufwendig, da die Hinterbeine vor dem Biegen in verschiedenen Durchmessern gedrechselt werden. Der Stuhl wurde jüngst neu aufgelegt: die Sitzzarge wurde vergrössert, die geschwungene Form verstärkt.
Sitz und Rücken Formsperrholz, Hinterfüsse und Sitzzarge massiv gebogen, stapelbar, Reihenverbindung möglich
B47, T54, H81, SH46
Varianten
Gestalter
werksentwurf
Mitte der 1920er-Jahre begann die ag möbelfabrik horgenglarus die Zusammenarbeit mit externen Architekten und Designern – eine Erfolgsgeschichte, die bis heute andauert. Treibende Kraft war seinerzeit der leitende Techniker und nachmalige Direktor Ernst Kadler-Vögeli. Ohne die Expertise und materialtechnischen Fähigkeiten der firmeninternen Entwicklungsabteilung wären derlei Kooperationen nicht möglich gewesen; gerade das Bugholzverfahren erforderte ein hohes Mass an Können. Der grösste Teil des Möbelprogramms bestand aber weiterhin aus Werksentwürfen oder Fabrikmodellen, die ohne Beteiligung externer Entwerfer entstanden. Dazu zählen auch anonyme Ikonen wie der um 1918 entstandene Stuhl, der heute als classic 1-380 bekannt ist.